Weil die Gefahr einer Corona-Infektion gerade für Ältere besonders hoch ist, gilt es, diese besonders zu schützen. Egal, ob sie im Pflegeheim leben oder zu Hause: Der Kontakt zu anderen Menschen sollte auf das Nötigste beschränkt sein. Daher müssen sich Pflegeeinrichtungen wegen der Infektionsgefahr abschotten, Besuche Angehöriger waren bis vor kurzem nicht mehr zugelassen und sind aktuell nur unter großem logistischem Aufwand und der Einhaltung eines besonderen Hygiene-Schutzkonzeptes möglich. So stellt auch das Leben in der Corona-Krise in den DRK-Seniorenzentren „Kleeblatt“ in Maintal die Bewohner und Mitarbeiter vor große Herausforderungen, die man hier aber mit viel positiver Energie und einem gut organisierten Alltag mit Engagement und gegenseitiger Wertschätzung meistert. Die „positiven Energien“ des Pflegeteams und der Senioren wurden in den letzten Wochen allerdings auch durch empathische Gesten des Miteinanders aus Maintaler Institutionen, Vereinen, Kirchengemeinden und individuellen Aktionen beflügelt.
Erst vor kurzem fanden sich einige Kinder der KiTa aus der Gänsestraße in Bischofsheim mit ihren Erzieherinnen Teresa D'Agostino und Bärbel Seifert vor den Türen des dortigen Kleeblatt-Seniorenzentrums ein und überreichten Einrichtungsleiterin Verena Schoppmeier und Betreuungskraft Ruth Weickgenannt einige selbstgemalte Bilder und Texte, die den Bewohnern eine kleine Freude bereiten sollten. „Wir möchten mit dieser Geste den alten Menschen hier im Hause ein Lächeln ins Gesicht zaubern und ihnen das Gefühl geben, dass sie auch außerhalb der Einrichtung wahrgenommen werden. Gleichzeitig werden die Kinder durch diese Mal- und Gestaltungsaktion sensibilisiert, dass auch Senioren von der Pandemie betroffen sind“ erklärte Teresa D'Agostino. Auch Bürgermeisterin Monika Böttcher war gekommen und bedankte sich bei den Kids und ihren Erzieherinnen für die gelungene Aktion.
Neben dieser Geste gab es noch viele weitere von Maintalern und anderen Bürgern für ihre Kleeblatt-Senioren. So überraschten Bischofsheimer aus der katholischen Kirchengemeinde Sankt Theresia die Bewohner in Bischofsheim mit individuell gestalteten Osterkarten und Bildern, sagt Christiane Schmidt, Sozialdienstleitung in der Bischofsheimer DRK-Einrichtung. In Hochstadt warf eine 4.Grundschulklasse der Fritz Schubert Schule zu Ostern viele selbstgemalte Bilder in den Briefkasten des dortigen Kleeblatt-Seniorenzentrums. „Einer unserer ehrenamtlichen Helfer aus Frankfurt erledigt Einkäufe für einige unserer Bewohner. Außerdem hat das Kultur- und Vereinsbüro der Stadt Maintal bereits angefragt, ob der Musikverein draußen vor unserer Einrichtung spielen kann und die KiTa Bücherweg schenkte uns ein wunderbares selbstgemaltes Frühlingsbild “ erzählt Heike Schlund, Sozialdienstleiterin im Hochstädter Kleeblatt. Des Weiteren seien von der Firma Hassia 30 Kästen Wasser für die Mitarbeiter gespendet worden und die evangelische Kirchengemeinde habe für die Bewohner zu Ostern wunderbare kleine Osternester gestaltet sowie die katholische Kirchengemeinde Osterkarten.
Auch im DRK-Seniorenzentrum in Dörnigheim werden die Bewohner von den Maintalern in diesen schweren Zeiten mit freundlichen Worten und Gesten bedacht. Sozialdienstleiterin Gerlinde Russner berichtet: „Mitglieder des Dörnigheimer Posaunenchors haben mit Christian Kraus, dem Angehörigen eines ehemaligen Bewohners am Ostersonntag ein kleines Open Air Konzert gegeben. Osterbriefe an unsere Senioren und Blumen sowie Eiscafé-Gutscheine für die Mitarbeiterinnen erreichten uns aus der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde. Und unser ‚Hausmusiker‘ Holger Metschan beglückte die Bewohner inzwischen mehrfach mit Balkonkonzerten.“ Der Einsatz der ehrenamtlichen Kräfte in Dörnigheim reiche von virtuellem Gitarrenunterricht, über Bastelgrüße bis zu Aktivierungsanregungen.
In allen drei DRK-Kleeblatt-Seniorenzentren kamen zudem viele bunte selbstgenähte Masken an aus Vereinen und von engagierten Bürgern. „Und immer wieder erreichen uns Briefe von Menschen aus der Nachbarschaft“ freuen sich die Sozialdienstleiterinnen in den drei Häusern über das Interesse und Engagement aus Maintal.