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Gedankenaustausch der Generationen

Schüler der Erich-Kästner-Schule besuchten DRK-Seniorenzentrum Bischofsheim

„Was ist der Sinn des Lebens?“ lautete das Thema im Religionsunterricht einer 10.Klasse der Erich-Kästner-Schule Maintal. Mit ernsthaften Texten rund um die Frage: Was macht mein Leben sinnvoll...“ sowie mit Bildern und offenen Fragen, Humor und Rätseln stellten die Schüler ein Video zusammen, dass sie im Rahmen eines Besuchs den Bewohnern des DRK-Seniorenzentrums „Kleeblatt“ in Bischofsheim schenkten – ganz nach dem Motto, dass etwas zu verschenken auch das Leben mit Sinn füllt. Gleichzeitig wollten die Schüler mit ihrem Lehrer Uli Hildebrand Brücken zwischen Generationen bauen, die Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten lassen und etwas für die Zukunft mitnehmen.

Nach anerkennendem Applaus für das Video kamen Bewohner und Schüler ins Gespräch. Die Kleeblatt- Bewohner freuten sich sehr über die Neugier und Aufmerksamkeit der Jugendlichen, die Schülerinnen waren berührt von den Erzählungen der Älteren und darüber, sich den Bewohnern ebenso mitteilen zu können. Als sinnstiftend empfanden beide Generationen Familie, Freunde und Zusammenhalt, ebenso das Finden und Ausüben eines zufriedenstellenden Berufs oder Hobbys. „Bildung und Schule sind das Wichtigste, dass man einem nicht wegnehmen kann“, zitierte eine Bewohnerin ihre Mutter, die Flucht und Vertreibung in der Kriegszeit erleben musste. Sich auf Neues einzulassen, reisen, um die Welt zu sehen sowie Entscheidungen treffen und dazu zu stehen, war ebenso für alle wichtig. Viele Fragen hatten die Schüler zur Kriegs- und Nachkriegszeit. Die Bewohner erzählten immer noch tief bewegt von der Prägung durch die Kriegszeit, die sie als Kinder erleben mussten. Hunger, Vertreibung, Not und Zerstörung bedeutete, auf vieles verzichten zu müssen. Das betraf nicht nur Essen und Trinken oder Spielen, sondern auch den Verzicht auf Lebensplanungen  und Wünsche, wie z.B. studieren oder eine bestimmte Ausbildung machen zu können. Daraus habe sich ergeben - so erzählt ein älterer Herr - dass man persönlich härter geworden sei, aber sich auch nicht mehr so schnell „die Butter vom Brot nehmen“ lasse - meinte eine ältere Dame. Überlebenswille, Selbstdisziplin, (Sprachen) lernen, Durchhaltevermögen aufbauen - das habe einen über diese schwere Zeit getragen. Und darauf sei man heute noch stolz. Mit einem neuen Blick auf die Vergangenheit reflektiere eine Schülerin nachdenklich: „Wir machen uns Sorgen um unser Handy und die (Senioren) hatten damals manchmal nicht mal was zu essen.“

Stolz sind die Schülerinnen jedoch darauf, dass sie auch in schwierigen Zeiten - und die Pandemie-Zeit war und ist für viele schwer - mit Freunden und Familien zusammenstehen. Die Schule nun mit gutem Abschluss geschafft zu haben und „eine Ausbildungsstelle gefunden zu haben, in einem Beruf, den ich unbedingt machen wollte“ erklärte eine Schülerin, erfülle sie und stifte Sinn. Doch über allem stehe die Dankbarkeit, hier in einer weitgehend friedvollen und sicheren Welt zu leben, die die älteren Menschen mit aufgebaut haben und die die Jungen mit bewahren helfen. Darüber waren sich Jung und Alt einig.

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