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Erstellt von Andrea Pauly |

Margot Rothe wird 100 Jahre alt - Seit zwei Jahren Bewohnerin in Bischofsheim

Einen ganz besonderen Tag feiert heute im Seniorenzentrum Kleeblatt in Bischofsheim Bewohnerin Margot Rothe, die seit rund zwei Jahren in der Maintaler Einrichtung des DRK-Kreisverbandes Hanau lebt. Die rüstige Seniorin, die noch eifrig Messenger-Nachrichten mit ihren Enkeln per Handy austauscht, kann ihren 100.Geburtstag begehen.

Am 18.09.1924 in Hanau geboren, ist Margot Rothe, geborene Selboldt, ein echtes „Bischofsheimer Mädchen“. Ihr Elternhaus, wo sie auch später noch lebte, steht in der Zwingertstraße. Sie besuchte die Waldschule und hatte 1939, kurz bevor der 2.Weltkrieg ausbrach, ihre Konfirmation. Im „Pflichtjahr“ nach der Schulzeit arbeitete sie für einen Bauern in der Niedergasse auf dem Feld und im Stall. „Ich wollte nicht wie so viele junge Frauen Schneiderin werden, sondern mochte lieber einen Beruf erlernen, der etwas mit Schreiben zu tun hat“ erinnert sich die Jubilarin. Daher ließen sie ihre Eltern zunächst für ein Vierteljahr auf eine Privatschule nach Frankfurt gehen, wo sie Stenografie und Schreibmaschine lernte. Es folgte eine dreijährige Ausbildung zur Kaufmännischen Angestellten bei der Firma Wörner an der Mainkur in Fechenheim, einem Rüstungsbetrieb. Dort arbeitete sie bis zu ihrer Entlassung nach Kriegsende. „Meine Jugend war geprägt vom Krieg, von den Bombardierungen in Frankfurt und Hanau. Immer wieder ging es in den Luftschutzkeller, nachts hat man kaum Schlaf gefunden“ berichtet Rothe.

Nach dem Krieg fand Margot Rothe eine Anstellung in ihrem Beruf bei einer Firma für Obst- und Gemüsehandel in der Frankfurter Großmarkthalle und lernte 1948 bei einer Tanzveranstaltung in Bischofsheim ihren Mann kennen. Geheiratet wurde dann 1951 und in den darauffolgenden zwei Jahren brachte sie ihre Töchter Petra und Angela zur Welt. „Inzwischen habe ich auch noch drei Enkel und zwei Urenkel“ freut sich die 100-jährige. Nachdem die Kinder „aus dem Gröbsten“ heraus waren, arbeitete Rothe halbtags in einer Bischofsheimer Bank. „Dort habe ich dann mit 55 Jahren aufgehört zu arbeiten, als dort die Computer eingeführt wurden und um meine Enkelkinder zu betreuen“ erzählt sie. Neu für sich organisieren musste Margot Rothe ihre Leben im Jahr 2000, als ihr Ehemann mit 72 Jahren verstarb. Aber ihre Enkel und Urenkel halten sie auch geistig auf Trab. „Mit Mitte 80 habe ich dann angefangen, mich mit einem Laptop zu beschäftigen“ erklärt die Seniorin lachend. Ansonsten fuhr sie immer sehr gerne Fahrrad, auch zur Turnerschaft Bischofsheim, wo sie lange Jahre Mitglied war. Auch wenn sie inzwischen körperlich auf einen Rollstuhl angewiesen ist, sei sie immer noch vielseitig interessiert, sagt Margot Rothe abschließend, während die mit zwei Klicks ein paar Ordner auf ihrem Handy öffnet, um einige Familien-Schnappschüsse zu zeigen, die ihre Enkelkinder ihr gesendet haben.

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