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Erstellt von Andrea Pauly |

Alles eine Frage der Integration - Pflegefachkräfte aus Indien und Afrika in den DRK-Seniorenzentren

Sie haben schon recht gute Deutschkenntnisse und in ihrer Heimat ein Studium zur Pflegefachkraft oder eine Ausbildung zur „Krankenschwester“ absolviert. Außerdem sind sie bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen und bringen neben ihrer fachlichen Kompetenz einige Jahre beruflicher Erfahrung mit. Zu diesen engagierten Fachkräften gehören auch die beiden Inderinnen Jisi Rani Augustine und Anila Abraham. Daneben gibt es die jungen Menschen, die gerade das Abitur gemacht haben und motiviert sind, ihren Horizont zu erweitern sowie im besten Fall einen neuen Lebensmittelpunkt zu finden und eine Ausbildung zur Pflegefachkraft im Ausland zu machen. Letzteres ist für Essognim Estha Telou und Mawupemo Justine Gbessia Akouvi aus Togo zutreffend. Die vier Frauen aus fernen Kontinenten haben den Schritt gewagt. Sie folgten einem Aufruf bzw. Stellenangebot der DRK-Seniorenzentren Kleeblatt - sie leben und arbeiten seit kurzem in Maintal.

Denn auf der Suche nach Lösungen, um dem Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen, hat man sich in den Maintaler Einrichtungen entschlossen, neue Wege zu gehen und sich damit ebenso neuen Herausforderungen zu stellen. „Über eine entsprechende Recruiting-Firma kamen wir in Kontakt nach Indien mit Frau Augustine und Frau Abraham. Vorstellungs- und Vertragsgespräche liefen online. Visa mussten beantragt werden. Der Kontakt zu den beiden Auszubildenden kam wiederum über die Pflegeschule in Offenbach zustande“ berichtet Pflegedienstleiterin und Praxisanleiterin Britta Schmitt. Aktuell wohnen die neuen Mitarbeiterinnen, jeweils zu zweit, in kleinen Wohnungen der Kleeblatt-Häuser, da es nicht einfach ist, günstigen Wohnraum in der näheren Umgebung zu finden. „Bei den Behördengängen, Anmeldung im Rathaus und dem zuständigen Amt des MKK in Gelnhausen etc., haben wir die neuen Kolleginnen natürlich unterstützt. Jedoch gestaltete sich alles, was erledigt werden musste, von der Einreichung nötiger Unterlagen über die Einrichtung eines Bankkontos bis zur Organisation einer Busfahrkarte aufwendiger als vermutet. Uns war nicht klar, wieviel Zeit das beansprucht“ erzählt Pflegedienstleiterin Sarah Fritsch.

Doch jetzt seien alle erstmal zufrieden, den nötigen Rahmen für Arbeit und Ausbildung der vier Frauen geschaffen zu haben, ergänzt Aus- und Fortbildungsbeauftragte Annette Theisen. Ihre Kollegin Irina Neufeld, die in allen drei Häusern übergreifend als Praxisanleiterin tätig ist, hat eine Fortbildung für „Lernaufgaben zur Sprachförderung“ absolviert und unterstützt die Mitarbeiterinnen ebenfalls nach Kräften. Im Gespräch mit den vier Frauen wird vor allem deutlich, dass für die vier seit ihrer Ankunft in den DRK-Seniorenzentren bereits ein Teil einer hoffnungsvollen Erwartung Wirklichkeit geworden ist. „Wir fühlen uns hier jetzt bereits gut aufgehoben und im Team willkommen. Außerdem sind die Perspektiven in Deutschland sind für uns umso vieles besser. Wenn es möglich ist, möchte ich auch in Zukunft hier leben und arbeiten“ bekräftigt Estha Telou, während die drei anderen bestätigend dazu nicken.

„Um in der heutigen Situation im Rhein-Main-Gebiet mit seinen vielen Arbeitgebern langfristig die Personalplanung sicherzustellen, muss man mehrere Strategien zur Mitarbeitergewinnung verfolgen,  Die Gewinnung von Pflegefachkräften und Auszubildenden aus Ländern wie Indien oder afrikanischen Staaten ist eine neue Erfahrung für uns. Wir sind uns natürlich des Risikos bewusst, dass der langfristige Verbleib dieser Mitarbeiterinnen in den Einrichtungen eine Frage der Integration ist. Insofern ist es uns ein besonderes Anliegen, dass die neuen Kolleginnen hier gut `ankommen` und sich wohl fühlen“ sagt DRK-Einrichtungsleiter und Prokurist Andreas Hohmann-Esch.

 

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